Vorwort
DOI:
https://doi.org/10.62229/bbzg6-24/1Abstract
Die Beschäftigung mit dem Thema Alter und Altern gehört zur conditio humana wie kaum ein anderes. Der Faktor Alter beeinflusst maßgeblich alle relevanten Aspekte des Lebens und das Altern wird seit einigen Jahrzenten immer mehr ins Zentrum des wissenschaftlichen Diskurses gerückt. Allein die Existenz verschiedener spezialisierter deutscher Forschungszentren, die sich das Verstehen dieser Prozesse und die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema Altern zur zentralen Aufgabe machen, sowie die Etablierung solcher Forschungsrichtungen wie der Kulturgerontologie und der Gerontolinguistik zeigen die Bedeutung, die die individuellen, gesellschaftlichen und kulturtheoretischen Implikationen des Phänomens haben. Das Altern ist ein natürlicher Prozess, der uns von der Geburt bis zum Tod begleitet und mal mit Defiziten, mal mit Vorzügen verbunden wird. Die Darstellungsformen des Alterns variieren von Bildern begleitender Erscheinungen wie körperlicher und ökonomischer Probleme einerseits, bis hin zu Aspekten der Reife, Erfahrungsdichte, der erlangten Weisheit oder des Ruhms andererseits. Mehr noch: Nicht nur Menschen, sondern auch Sprachen und Strukturen, Gesellschaften und Kunstwerke sind ebenfalls vom Einfluss des Alters und dem Prozess des Alterns betroffen. Die kulturelle Überformung all dieser Aspekte beleuchtet dieser Band mit dem Titel Alter und Altern: literarisch inszeniert, real, im Vergleich, der auf die gleichnamige Tagung zurückgeht, die im November 2022 am Bukarester Department für Germanische Sprachen und Literaturen der Universität Bukarest stattfand.